Die Zeiten, als sich talentierte Athleten mit wenig Aufwand an der Spitze halten konnten, sind vorbei. Ambitionierte Einzelsportler und Teams kommen nicht mehr umhin, in allen Bereichen konsequent zu arbeiten. Die Sportpsychologie kann mit ihren Interventionsformen einen wichtigen Beitrag zur Leistungsoptimierung beitragen.
Ein Team, bestehend aus mental starken Spielern, ist noch nicht automatisch erfolgreich. In Mannschaftssportarten spielt neben der Kooperation noch ein weiteres Element eine entscheidende Rolle: Erst wenn die Teammitglieder optimal miteinander interagieren und kommunizieren, werden positive Synergieeffekte als Basis von Teamerfolgen möglich. Die Berücksichtigung von persönlichen Eigenheiten der Teammitglieder und das Erreichen eines optimalen Teamerfolgs werden oft als unvereinbar gesehen. Eine Teamstruktur, die jedoch individuelle Eigenheiten unterdrückt und rein am Ergebnis orientiert ist, wird heute nicht mehr als nachhaltig erfolgreich angesehen. Deshalb unterstützt ein Sportpsychologe das Team dabei, den Teamgeist zu stärken und die Gruppenkohäsion zu verbessern. Dafür stehen ihm mehrere Methoden zur Verfügung:
Teamentwicklung: Der Sportpsychologe nimmt Einfluss auf gruppendynamische Prozesse, indem er die Phasen der Teambildung mit verfolgt und aktiv steuert. Auch werden Themen wie Rollenidentifikation und Kommunikation analysiert und nach Möglichkeit optimiert.
Einzelberatungen: Obwohl die Spieler als Team auftreten, sind sie noch immer Individuen mit ganz unterschiedlichen Problemen. Der Sportpsychologe führt mit den Sportlern individuelle Beratungsgespräche. Je nach Problem werden unterschiedliche Lösungsansätze gewählt und gezielt geübt.
Coach-the-Coach: Der Sportpsychologe betreut den Trainer. Themen wie Führungsstil, Kommunikation und Zielsetzung werden hier behandelt. Jedes Teammitglied hat sein eigenes Weltbild und seine eigene Werte-Hierarchie. Trainer müssen die Unterschiede erkennen, verstehen, wertschätzen und zum Erfolg des Teams einsetzen. Der Trainer unterstützt dies durch das Eröffnen von Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung, durch das Erkennen und Akzeptieren von individuellen Unterschieden in Bezug auf Bedürfnisse und Vorlieben, durch die Delegation von Verantwortung und durch die individuelle Kommunikation mit den Teammitgliedern.
Die konsequente Arbeit mit diesen psychologischen Aspekten kann eine positive Gruppendynamik entfachen und Mannschaften über sich hinaus wachsen lassen.
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